Partner gesucht

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Internationaler Chamäleontag

Es gibt auch heute unter den Chamäleons noch Arten, von denen unglaublich viele Daten fehlen. Zum Beispiel, wie das Männchen oder Weibchen der Art überhaupt aussieht oder ob es denn ein Partnertier gibt. Zwei Beispiele für diesen Datenmangel sind Calumma juliae und Furcifer monoceras.

Calumma juliae wurde erst 2018 überhaupt entdeckt. Die Art lebt in einem winzigen Waldrest nahe Moramanga, einer Stadt im östlichen Hochland Madagaskars. Trotz intensiver Suche konnte kein Männchen der Art gefunden werden. Daraus lässt sich die Frage ableiten, ob die Art – was extrem ungewöhnlich für Chamäleons wäre – möglicherweise zur Parthenogenese (Jungfernzeugung) fähig sein könnte. Dann bräuchten diese Chamäleons gar keine Männchen. Besonders wahrscheinlich ist das aber nicht.

Bei unserem zweiten Beispiel ist es genau andersherum. Furcifer monoceras wurde zuletzt vor vielen, vielen Jahren – nämlich vor seiner Beschreibung, im Jahr 1905 – in der Nähe der Küstenstadt Mahajanga gesehen. Man hatte aber nur das Männchen entdeckt, das wegen seiner auffälligen, riesigen Nase auch kaum zu verwechseln ist. Das Weibchen dagegen ist unbekannt. Bis heute wurde die Art nicht wieder gefunden und gilt als verschollen. Erste Bemühungen, die Art wiederzufinden, waren leider noch ohne Erfolg. Viele Trockenwälder um Mahajanga existieren nicht mehr, es könnte also genauso gut sein, dass der Lebensraum von Furcifer monoceras längst verschwunden ist. Mit oder ohne dem Chamäleon, ist die große Frage. Es bleibt also spannend!

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Foto: Calumma juliae-Weibchen, fotografiert von Thorsten Negro

 

Länger im Ei als am Leben

Länger im Ei als am Leben

Internationaler Chamäleontag

Ein Chamäleon, das länger im Ei ist als am Leben? Das gibt es! Natürlich ist es nicht bei jedem Labords Chamäleon (Furcifer labordi) so. Aber tatsächlich handelt es sich dabei um das wahrscheinlich kurzlebigste Chamäleon der Welt. Sie leben im Westen Madagaskars, wo es die meiste Zeit des Jahres sehr heiß und trocken ist. In der kurzen, intensiven Regenzeit schlüpfen die Chamäleons, wachsen in Rekordgeschwindigkeit zum adulten Tier heran, paaren sich sofort und legen schnell Eier, bevor die meisten noch in der gleichen Saison sterben. Das durchschnittliche Labords Chamäleon lebt dadurch nur drei bis fünf Monate! Dagegen liegen die Eier bis zur nächsten Regenzeit zwischen acht und zehn Monaten im Boden. Je nachdem, wie eine Regenzeit im Westen Madagaskars ausfällt, kann es also beim Labords Chamäleon passieren, dass im schlechtesten Fall die gesamte Population dieser Art nur im Ei existiert. Eine faszinierende, aber auch etwas gruselige Vorstellung.

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Foto: Furcifer labordi Männchen, fotografiert von Lennart Hudel, Creative Commons Attribution 4.0 International

Über 100 Jahre verschollen

Über 100 Jahre verschollen

Internationaler Chamäleontag

Wusstest du, dass es ein Chamäleon gibt, das über 100 Jahre als verschollen galt? Das Voeltzkows Chamäleon (Furcifer voeltzkowi) war zuletzt 1913 gesehen worden. Seitdem galt es als verschollen, weil man weder den genauen Fundort kannte noch wusste, wie die Weibchen aussehen. Tatsächlich lebte die Art im Westen Madagaskars auf einer Halbinsel direkt gegenüber der großen Küstenstadt Mahajanga völlig ungestört vor sich hin. Bis sich 2018 ein deutsch-madagassisches Forscherteam auf den Weg machte, um die lang verschollene Art wiederzuentdecken. Es gelang ihnen – in einem Hotelgarten! Weshalb die Art so lange nicht beobachtet worden war, liegt vermutlich vor allem an der schlechten Erreichbarkeit der Halbinsel, auf der sie leben, und der Kurzlebigkeit der Tiere. Man geht davon aus, dass sie wie Furcifer labordi, einer nah verwandten Art, nur wenige Monate leben. Man kann sie daher nur zu einer bestimmten Jahreszeit finden.

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Fotos: Furcifer voeltzkowi, Männchen und Weibchen, fotografiert von Alex Laube

Chamäleons zum Ausmalen

Chamäleons zum Ausmalen

Internationaler Chamäleontag

Zeit zum Malen! Wir haben mal jede Menge Ausmal-Bilder zusammengesucht, die alle möglichen Websites kostenlos zu bieten haben. Einfach draufklicken und du wirst zur anbietenden Website weitergeleitet. Und dann ausdrucken und los geht’s! Schnappt euch eure Buntstifte, Filzstifte oder was ihr sonst so nutzt und malt drauflos! Ausmalbilder sind übrigens nicht nur für Kinder – auch für Erwachsene sind geeignete, etwas schwierigere Vorlagen dabei. Eine kleine Auszeit am Feiertag ist sicher nicht verkehrt.

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Zeig her deine Zunge!

Internationaler Chamäleontag

Die Zunge von Chamäleons ist etwas ganz Besonderes: Mit ihr fangen Chamäleons auf spektakuläre Art und Weise ihr Futter, indem sie damit schießen. Lange dachte man, dass einer der Zungenmuskeln für die Schusskraft verantwortlich sein müsste. Heute weiß man, dass ein Apparat aus vielen Schichten von Kollagenfasern für die notwendige Schussfähigkeit sorgt. Vereinfacht gesagt funktioniert die Chamäleonzunge wie eine Art Katapult mit Gummiband, nur in Millisekundenschnelle. Hier gibt es den Aufbau der Zunge genauer erklärt.

Die Chamäleonzunge schießt mit einer irren Beschleunigung aus dem Maul heraus, trifft das Futter und wird dann langsam wieder eingezogen. Dabei schließt das Chamäleon die Augen, um Verletzungen dieser wertvollen Sinnesorgane beim Zurückschnellen der Zunge samt Insekt zu vermeiden. Vollständig „ausgefahren“ ist die Zunge bei den meisten Chamäleons anderthalb mal so lang wie der Körper, bei sehr kleinen Arten wie Erdchamäleons sogar bis zu zweieinhalb mal so lang. Ein wirklich bemerkenswertes Organ!

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Video: Madcham.de

ChamäleonTAG? Chamäleon-WOCHENENDE!

ChamäleonTAG? Chamäleon-WOCHENENDE!

AG Interna Internationaler Chamäleontag

Und wer auf den Geschmack gekommen ist und gar nicht genug von Chamäleons bekommen kann: Es gibt dieses Jahr nicht nur einen Internationalen Chamäleontag, sondern auch ein ganzes Wochenende mit dem Thema Chamäleons! Auf unserer Tagung 2024 bist du dafür genau richtig. Vom 24. Bis 26. Mai 2024 treffen sich Chamäleonfreunde aus aller Welt in Fulda, um Erfahrungen auszutauschen, Tipps und Tricks zu lernen und dem gemeinsamen Hobby nachzugehen, der Welt der Chamäleons. Wir haben eine bunte Vortragsreihe und einen Fotowettbewerb vorbereitet. Wer Lust hat, kann sich unverbindlich über unsere Website anmelden. Wir freuen uns auf „alte Bekannte“, aber gerne auch auf neue Gesichter!

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Kann man Chamäleons als Haustier halten?

Kann man Chamäleons als Haustier halten?

Internationaler Chamäleontag

Über viele, viele Jahre galten Chamäleons als „unhaltbar“. Während Hunde und Katzen schon Jahrhunderte den Menschen begleiteten, wurden vermeintlich „exotischere“ Arten erst später als mögliche Haustiere entdeckt. Wegen ihrer doch nicht ganz niedrigen Haltungsansprüche standen Chamäleons jedoch über Jahrzehnte immer ein wenig abseits. Erst mit großen Weiterentwicklung in der Terrarientechnik ab den 1990er Jahren gelang es immer mehr Haltern, verschiedene Arten von Chamäleons erfolgreich zu halten und zu vermehren. Heute gibt es sogar mehrere Arten, die man selbst Anfängern in der Terraristik guten Gewissens empfehlen kann. Es hat sich also sehr viel getan in der Terraristik. Galten Chamäleons oder einzelne Arten vor ein paar Jahrzehnten noch als „unhaltbar“, haben wir heute eine Vielzahl positiver Haltungsberichte von den verschiedensten Arten aus aller Welt. Das Magazin der AG Chamäleons, die CHAMAELEO, veröffentlicht solche Haltungsberichte seit vielen Jahren. Nach Arten sortiert findest du über hundert Haltungsberichte davon hier: Übersicht Haltungsberichte.

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Foto: Pantherchamäleon, eine der am häufigsten gepflegten Arten in der Terraristik, fotografiert von Bernard Dupont, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic

Schwanzvergleich

Schwanzvergleich

Internationaler Chamäleontag

Chamäleons haben einen einzigartigen, beweglichen Schwanz. Er ist die Verlängerung der Wirbelsäule und kann komplett eingerollt werden, damit das Chamäleon größer wirkt. Davon machen die Tiere z.B. Gebrauch, wenn sie Artgenossen drohen. Durch die Form der Wirbel bedingt kann der Schwanz ausschließlich nach unten eingerollt werden – auch wenn Disney das irgendwie nicht mitbekommen hat. Baum bewohnende Chamäleons haben meist einen Schwanz, der ungefähr nochmal so lang ist wie ihr Körper. Eine Ausnahme ist Furcifer balteatus, das verhältnismäßig wohl den längsten Schwanz hat. Baum bewohnende Chamäleons nutzen ihren Schwanz beim Klettern zum Greifen und können daran problemlos ihr gesamtes Körpergewicht herunterhängen lassen. Boden bewohnende Chamäleons verfügen in der Regel nur über einen kurzen Stummelschwanz, der lediglich beim Laufen stabilisierend auf den Untergrund aufgesetzt wird.

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Foto: Schwanz eines Parsons Chamäleons, fotografiert von Alex Laube

Der Panoramablick

Der Panoramablick

Internationaler Chamäleontag

Chamäleons sind bekannt dafür, dass sie ihre Augen unabhängig voneinander bewegen können. Sie stehen weit aus dem Gesichtsschädel heraus und sind bis auf eine schmale Iris und die Pupile komplett mit schuppiger Lidhaut bedeckt. Diese anatomische Besonderheit verschafft Chamäleons den Effekt einer Lochkamera auf beiden Augen: Sie sehen dadurch viel schärfer. Bis zu einen Kilometer (!) weit können Chamäleons scharf sehen. Die Fokussiergeschwindigeit beträgt etwa 60 Dioptrien pro Sekunde – das vierfache dessen, wozu ein Mensch fähig ist. Chamäleons sehen vor allem Farben und wenig Kontraste, was sie nachts praktisch blind macht. Kleine Öltröpfchen, die sich auf den Zapfen anlagern, verschaffen Chamäleons außerdem eine Art „eingebaute Sonnenbrille“. Chamäleon-Augen können aber noch viel mehr! Das Chamäleon hat ein unglaublich großes Sehfeld von 90° vertikal und 180° horizontal. Insgesamt beträgt das Sichtfeld fantastische 342°! Nur über dem Rücken direkt hinter dem Kopf gibt es einen toten Winkel von 18°, in denen ein Chamäleon nichts sehen kann. Zum Vergleich: Der Mensch hat nur läppische 189° als Sehfeld zur Verfügung. Zusätzlich verfügen Chamäleons noch über ganz spezielle Linsen. Die Akkomodationsbreite liegt beim Chamäleon bei unglaublichen 45 Dioptrien. Der Mensch kann als Jugendlicher gerade mal 15 Dioptrien akkomodieren, im Alter sogar noch deutlich weniger. Ob die Sehschärfe beim Chamäleon im Alter abnimmt, ist dagegen nicht bekannt.

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Foto: Auge eines Pantherchamäleons, fotografiert von Brice Miller, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International

Die Hände und Füße des Chamäleons

Die Hände und Füße des Chamäleons

Internationaler Chamäleontag

Chamäleons können sich perfekt auf dünnen und dickeren Ästen bewegen. Dazu befähigen sie ihre umgebauten Hände und Füße. Von den Knochen her sind sowohl Hände als auch Füße sehr ähnlich aufgebaut wie bei uns Menschen. Nur sind sie in kleine Greifzangen geteilt, damit dass Chamäleon sich besser an Ästen festhalten kann. Damit fällt ihm das Klettern wesentlich leichter als uns! An den Händen sind zwei Finger nach außen und drei nach innen gerichtet. An den Füßen ist es genau andersherum. Man nennt diese „zusammen gewachsenen“ Finger Syndaktile. An jedem Finger und jeder Zehe befindet sich eine kleine, spitze Kralle. Diese Krallen ermöglichen es den Weibchen, effektiv zu graben, um später ihre Eier ablegen zu können. Deshalb werden bei einigen Arten die Krallen während der Fortpflanzungssaison auch länger als sonst.

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Abbildung: aus The Osteology of Reptiles, 1925
Foto: Chamaeleo zeylanicus, fotografiert von Hari K Patibanda, Creative Commons Attribution 2.0 Generic