Vortrag in Köln über Chamäleonhaltung

Vortrag in Köln über Chamäleonhaltung

Haltungsberichte Live Vorträge

Jean-Dominique Dufraine, Mitglied der AG Chamäleons, zeigt am 16. Dezember 2023 in Köln einen ausführlichen Vortrag über die Haltung zweier Chamäleonarten.

Es geht dabei um das Tigerchamäleon, Archaius tigris, und eine Art von Stummelschwanzchamäleon, Rieppeleon brevicaudatus. Das Tigerchamäleon kommt von den Seychellen und wird seit vielen Jahren erfolgreich in der Terraristik vermehrt. In den letzten Jahren hat es eine zunehmende kleine Gruppe an Liebhabern gefunden. Dabei kommt besonders zu Tragen, dass das Tigerchamäleon gut in der Gruppe gepflegt werden kann. Rieppeleon brevicaudatus ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten, nachdem es in den 2000ern und bis zu Beginn der 2010ern in recht guten Zahlen nachgezogen worden war. Zu Unrecht! Denn es handelt sich um recht einfach zu haltende, sehr interessante Chamäleons. Jean-Dominique hält und vermehrt beide Arten seit einigen Jahren und gibt Tipps & Tricks zur Haltung und Nachzucht weiter. Er hofft, dass beide Arten in Zukunft wieder eine gute Chance auf Wiederverbreitung in deutschen Terrarien haben und möchte aktiv dazu beitragen, die Freude an der Haltung dieser Tiere zu vermitteln und zu verbreiten.

Jean-Dominique Dufraine Haltung von Archaius tigris und Rieppeleon brevicaudatus
Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Köln-Mühlheim e.V. 1910
DGHT Stadtgruppe Köln
Restaurant „Steakhaus bei Marco“
Clevischer Ring 120-122
51063 Köln
Vortragsbeginn 20.00 Uhr

Foto: Archaius tigris von Jean-Dominique-Dufraine

Vortrag in Basel über das Europäische Chamäleon

Vortrag in Basel über das Europäische Chamäleon

Haltungsberichte Live Vorträge

Markus Grimm, langjähriges Mitglied der AG Chamäleons und seit vielen Jahren in der Schweiz mit der Durchführung von Sachkunde-Kursen für die Chamäleonhaltung betraut, zeigt am 01. November 2023 in Basel (Schweiz) einen ausführlichen Vortrag über das europäische Chamäleon.

Das Europäische Chamäleon (Chamaeleo chamaeleon) beschreibt gewissermaßen den Urtyp des Chamäleons als solches und hat dadurch Statuscharakter für die menschliche Vorstellung von Chamäleons. Die eher selten gehaltene Chamäleonart stellt einige Ansprüche an Haltung und Zucht, die Markus sowohl bei Reisen ins Habitat als auch bei der Haltung im Terrarium ergründen konnte. Nach einer kurzen Einführung, zu der auch die Systematik gehört, gibt Markus Einblicke in den Lebensraum dieses Chamäleons in der Natur. Außerdem erfahren die Zuhörer die wichtigsten Parameter für eine erfolgreiche Haltung und Zucht im Terrarium. Es wird also auf jeden Fall sehr spannend – wer sich für Chamäleons interessiert, sollte sich diesen Vortrag unbedingt anschauen!

Markus Grimm Das Europäische Chamäleon – Habitat, Haltung und Zucht
DGHT Stadtgruppe Basel
Restaurant Schiff
4102 Binningen (Schweiz)
Vortragsbeginn 20.00 Uhr

Foto: Markus Grimm

Haltung und Zucht von Parsons Chamäleons

Haltung und Zucht von Parsons Chamäleons

Haltungsberichte Zeitungsartikel

Die Haltung und Zucht von Calumma parsonii parsonii ist in den letzten Jahren in Deutschland recht erfolgreich geworden. Es gibt regelmäßig Nachzuchten und auch die Haltung erfreut sich wachsender Beliebtheit. In der aktuellen Elaphe, der Zeitschrift der DGHT e.V., findet sich ein ausführlicher Haltungsbericht zu dieser schönen, großen Chamäleonart. Geschrieben wurde er von drei Mitgliedern der AG Chamäleons.

Sie halten ihre Tiere in selbst gebauten Terrarien aus Aluminiumprofilen und Forex mit komplett belüftetem Deckel, Tür sowie einer vollständigen Seitenfläche oder in großzügigen Wintergärten. Lebende Pflanzen sorgen für ausreichend Deckungsmöglichkeiten. Beide Geschlechter werden einzeln gehalten. Beleuchtet wird mit Metalldampflampen von Reptiles Expert, Arcadia-UV-B-Röhren und HQIs. Die Beleuchtungszeit lieg im Sommer wie im Winter bei 10 bis 12 Stunden. Das enorme Trinkbedürfnis der Art wird über tägliches manuelles Tränken von Hand gestillt. Zusätzlich wird eher sparsam gefüttert mit nur einem adulten Futtertier, z.B. einer Heuschrecke, pro Chamäleon und Tag (oder dem Äquivalent mehrerer kleinerer Futtertiere). Eine kühlere Winterruhe, die die Trockenzeit auf Madagaskar imitiert, sorgt für eine höhere Lebenserwartung und wird daher von den Autoren empfohlen.

Die Verpaarung erfolgt im deutschen Hochsommer von Juli bis August. Die Chamäleons werden für wenige Tage zusammengesetzt, bis erfolgreiche Paarungen stattgefunden haben. Die Weibchen sind vier bis sechs Monate trächtig. Zwischen Ende Dezember und Anfang Februar gräbt das Weibchen eine längliche Röhre in die Erde und legt 20 bis 69 Eier.

Die Inkubation der Eier erfolgt auf Perlite bei 23 bis 24°C. Wöchentlich werden die Eier mit destilliertem Wasser beträufelt. Jeweils im Februar wird eine Diapause ohne weitere Wasserzufuhr bei 13 bis 14°C durchgeführt. Die Jungtiere schlüpfen nach 15 bis 24 Monaten und werden anschließend einzeln aufgezogen. Das Geschlecht lässt sich sicher leider erst im Alter von 9 bis 12 Monaten bestimmen.

Insgesamt ein sehr eingehender Artikel mit vielen Informationen für Chamäleonfreunde, die sich für die Haltung dieser tollen Art interessieren oder noch den ein oder anderen Tipp für die Zucht suchen. Zusätzlich geht der Artikel auf die Verbreitung und den Lebensraum der verschiedenen Farbvarianten von Calumma parsonii parsonii auf Madagaskar ein.

Parsons-Chamäleons (Calumma parsonii parsonii) – Die sanften Riesen Madagaskars
Alexandra Laube, Andreas Augustin und Thorsten Negro
Elaphe 3, 2023, pp. 12-25

Foto: Schlupf eines Parsons Chamäleons, fotografiert von Alex Laube

 

Vortrag in Winterthur über das Europäische Chamäleon

Vortrag in Winterthur über das Europäische Chamäleon

Live Vorträge

Markus Grimm, langjähriges Mitglied der AG Chamäleons und seit vielen Jahren in der Schweiz mit der Durchführung von Sachkunde-Kursen für die Chamäleonhaltung betraut, zeigt am 14. April 2023 in Winterthur (Schweiz) einen ausführlichen Vortrag über das europäische Chamäleon.

Das Europäische Chamäleon (Chamaeleo chamaeleon) beschreibt gewissermaßen den Urtyp des Chamäleons als solches und hat dadurch Statuscharakter für die menschliche Vorstellung von Chamäleons. Die eher selten gehaltene Chamäleonart stellt einige Ansprüche an Haltung und Zucht, die Markus sowohl bei Reisen ins Habitat als auch bei der Haltung im Terrarium ergründen konnte. Nach einer kurzen Einführung, zu der auch die Systematik gehört, gibt Markus Einblicke in den Lebensraum dieses Chamäleons in der Natur. Außerdem erfahren die Zuhörer die wichtigsten Parameter für eine erfolgreiche Haltung und Zucht im Terrarium. Es wird also auf jeden Fall sehr spannend – wer sich für Chamäleons interessiert, sollte sich diesen Vortrag unbedingt anschauen!

Markus Grimm Das Europäische Chamäleon – Habitat, Haltung und Zucht
DGHT Stadtgruppe Winterthur
Restaurant „Rössli“
8405 Winterthur (Schweiz)
Vortragsbeginn 20.00 Uhr

Foto: Markus Grimm

Chamaeleo namaquensis Nachzuchten in der AG

Chamaeleo namaquensis Nachzuchten in der AG

AG Interna Nachzuchten

Ein toller Nachzuchterfolg ist dem AG-Mitglied und ehemaligem AG-Sprecher Timo Weiß diese Woche gelungen: Seine Chamaeleo namaquensis Nachzuchten sind erfolgreich geschlüpft. Herzlichen Glückwunsch!

Das Namaqua-Chamäleon ist eines der wenigen existenten Chamäleons, die tatsächlich in echten Wüsten vorkommen. Es lebt in der Natur in Namibia, Südafrika und Angola auf dem afrikanischen Kontinent. Im Gegensatz zu vielen anderen Chamäleon-Arten bewohnt es vorwiegend den Boden und niedrige Sträucher.

Foto: Einen Tag altes Jungtier auf der Hand des erfolgreichen Halters

Haltung und Zucht von Calumma linotum

Haltung und Zucht von Calumma linotum

Haltungsberichte

Die Haltung und Zucht von kleinen Chamäleons der Gattung Calumma findet bisher scheinbar nur in eher kleinem Rahmen Liebhaber. Umso schöner ist es, dass gerade ein neuer Bericht über die Haltung und insbesondere die erfolgreiche Nachzucht von Calumma linotum veröffentlicht wurde. Michael Nash aus den USA hält die Art seit über drei Jahren und gibt seine Erfahrungen ausführlich wieder.

Er hält seine Tiere in den bei uns gängigen Terrarien mit komplett belüftetem Deckel und entweder Lüftungen im Frontboden oder der gesamten Front als Lüftung, lebenden Pflanzen und lebendem Bodengrund. Als Beleuchtung kommen T5-Röhren mit und ohne UV-B zum Einsatz. Bei der Ernährung nutzt er zu gut 50% Fruchtfliegen (Drosophila spp.), und ansonsten unter anderem kleine Grillen, Heimchen, Schmeißfliegen und Mantidennymphen.

Die besten Zuchterfolge gelangen mit Einzelhaltung und dem Zusammensetzen für wenige Tage zur Paarung während der imitierten Regenzeit. Um Paarungsverhalten auszulösen, werden Trocken- und Regenzeit nachgestellt. Die Trockenzeit kennzeichnet sich vor allem durch eine massive Nachtabsenkung der Temperatur bis 10°C und weniger Beregnung. Während der imitierten Regenzeit steigen die Temperaturen tagsüber auf um 26°C und nachts 18-21°C, zusätzlich wird über Tag vermehrt beregnet.

Die Weibchen legen nach durchschnittlich 22 bis 40 Tagen Trächtigkeit 2-3 Eier. Dabei fiel bisher auf, dass verpaarte Weibchen der Art ungewöhnlich lange zur Vorratsbefruchtung fähig sind, nämlich bis zu fünf Gelege lang. Die Eier werden zunächst über zwei bis vier Wochen bei 16 bis 21°C inkubiert. Danach folgt eine Diapause über 30 bis 45 Tage bei 10 bis 15°C. Im Anschluss liegen die Eier bei tagsüber 22°C und nachts zwischen 16,7 und 19,5°C. Zeigen die Eier beim Schieren nach der Diapause noch keine Embryonal- und Gefäßentwicklung, ist es möglich, eine zweite Diapause zu imitieren – spätestens danach sollte erste Eientwicklung erkennbar sein. Nach 5 bis 7 Monaten schlüpften unter diesen Inkubationsbedingungen aktive Jungtiere. Der Autor hat bisher elf Gelege erfolgreich zum Schlupf gebracht.

Insgesamt ein sehr lesenswerter Haltungsbericht, der hoffentlich andere Halter bei der Nachzucht und langfristigen Erhaltung dieser interessanten, kleinen Art im Terrarium unterstützt.

Keeping and breeding Calumma linotum
Michael Nash
Responsible Herpetoculture Journal 7, 2023
keine DOI vorhanden

Haltung und Zucht von Brookesia thieli

Haltung und Zucht von Brookesia thieli

Haltungsberichte

Die Zucht von Erdchamäleons außerhalb Madagaskars gelingt bereits seit den 1990er Jahren. Trotzdem gibt es nur wenige Halter, die langfristig Zuchterfolge nachweisen können oder sich über Jahre mit einzelnen Erdchamäleon-Arten beschäftigen. Michael Nash aus den USA hat nun einen ausführlichen Haltungs- und Zuchtbericht zu Brookesia thieli veröffentlicht.

Er hält seine Tiere in den bei uns gängigen Terrarien mit komplett belüftetem Deckel und entweder Lüftungen im Frontboden oder der gesamten Front als Lüftung, lebenden Pflanzen und lebendem Bodengrund. Als Beleuchtung kommen T5 HO und Halogenspots zum Einsatz. Die besten Zuchterfolge gelangen mit Haltung von zwei oder drei Männchen gemeinsam mit vier Weibchen. Dabei konnte der Autor spannende Beobachtungen zum Abwehrverhalten bei Männchen machen, bei denen die Tiere ihr Maul nicht nur aufreißen, sondern ihre Maulhöhle regelrecht vorstülpen. Bei der Ernährung nutzt der Autor neben dem üblichen Kleinfutter wie Microheimchen, Bohnenkäfer und diverse Fliegen auch Zelus renardii, eine Art Raubkäfer aus Nordamerika. Dieser wird als Nützling verkauft und beispielsweise im Mittelmeerraum zur Bekämpfung bestimmter Schädlinge in Olivenplantagen eingesetzt. Außerdem nahmen Brookesia thieli beim Autor angebotene geflügelte Termiten besonders gerne, was ebenfalls ein interessantes und für Chamäleons bisher kaum genutztes Futtertier sein dürfte.

Um Paarungsverhalten auszulösen, werden Trocken- und Regenzeit imitiert. Die Trockenzeit kennzeichnet sich vor allem durch eine massive Nachtabsenkung der Temperatur bis 13°C und weniger Beregnung. Während der imitierten Regenzeit steigen die Temperaturen tagsüber auf um 26°C und nachts 19-21°C, zusätzlich wird über Tag vermehrt beregnet. Die Weibchen legen nach durchschnittlich 30 bis 60 Tagen Trächtigkeit 3-5 Eier, wobei pro Weibchen bis zu drei Gelege pro Saison vorkommen. Die besten Inkubationserfolge wurden mit 21-23°C tagsüber und 19-20°C nachts erzielt. Der Autor merkt an, dass die Schlupfraten nach Supplementation des Futters mit präformiertem Vitamin A alle zwei Monate gestiegen sind.

Insgesamt handelt es sich um einen sehr lesenswerter Haltungsbericht mit vielen spannenden Details. Es bleibt zu hoffen, dass die Daten Halter bei der Nachzucht und langfristigen Erhaltung dieser spannenden Erdchamäleonart im Terrarium unterstützen.

Keeping and breeding Brookesia thieli
Michael Nash
Responsible Herpetoculture Journal 5, 2022
keine DOI vorhanden