Vortrag in Neunkirchen über Futtertiere

Vortrag in Neunkirchen über Futtertiere

Bucherscheinungen Vorträge

Als zweites in ihrer Vortragsreihe 2025 hat die Regionalgruppe Saar-Pfalz gleich zwei Vortragende für Freitag, den 07. Februar 2025 eingeladen. Quasi noch druckfrisch, da erst zum Ende des letzten Jahres im Natur und Tier-Verlag erschienen, wollen uns die beiden erfolgreichen Terrarianer Walter Wiest und Stefan Greff von ihren Buchprojekt und ihren effizienten Futtertierzuchten berichten. Hochwertige Futtertiere sind das A und O für die erfolgreiche Haltung und Nachzucht räuberischer Süßwasserfische, Amphibien, Reptilien, Wirbelloser, Kleinsäuger sowie insektenfressender Vögel. Abwechslung ist dabei für eine gesunde Ernährung essenziell. Sicherstellen lässt sich eine solche vielseitige Versorgung der gepflegten Tiere am besten, indem man wirbellose Futtertiere selbst vermehrt. Wie das ohne viel Aufwand gelingt und auch Spaß macht, beschreiben die langjährig erfahrenen Züchter in ihrem Praxis Ratgeber, welchen sie uns an diesem Abend vorstellen werden.

Stefan Greff & Walter Wiest Lebendfutterzucht für Hobbyisten at home
DGHT Regionalgruppe Saar-Pfalz
Zooschule des Zoo Neunkirchen
Zoostraße 25
66538 Neunkirche

Vortragsbeginn 19.00 Uhr

Bild: Das neu erschienene Buch der beiden Autoren, NTV-Verlag

Chamaeleo gracilis in Nechisar (Äthiopien)

Chamaeleo gracilis in Nechisar (Äthiopien)

Verbreitung Wissenschaft

Innerhalb der letzten hundert Jahre hat der Mensch den Wald Äthiopiens von etwa 40% der Fläche auf nur noch 2,36% reduziert. Trotzdem ist über die herpetologische Fauna des Landes immer noch stellenweise wenig bekannt. Wissenschaftler aus Ägypten, den USA und Äthiopien haben kürzlich eine Übersichsstudie in einem Nationalpark durchgeführt.

Der Nationalpark Nechisar liegt im Südwesten Äthiopiens auf der Linie des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, über 500 km südlich der Hauptstadt Addis Abeba. Necisar verfügt über eine Fläche von 514 km², die im Norden und Süden von zwei Seen, im Osten vom Amaraogebirge und im Westen von der Stadt Arbaminch begrenzt wird. In Nechisar ist es das ganze Jahr über sehr heiß mit nur wenig Niederschlag.

Insgesamt zwei Expeditionen während der Regen- und zwei während der Trockenzeit wurden durchgeführt. Dabei wurden Transekte mit einer Gesamtlänge von 290 km bei neun Metern Breite abgelaufen, 230 km davon in Graslandschaft und steinigem Gelände, 60 km im Wald und entlang der Seeufer. Neben manueller Suche mit dem bloßen Auge wurden kleine Fallgruben und Abdeckbleche genutzt.

Insgesamt konnten 34 Arten von Reptilien gefunden werden, darunter auch Chamaeleo gracilis. Die Art wurde zwei Mal entdeckt. Beide Chamäleons befanden sich bei Fund in der Nähe verschiedener Flüsse, eines im Buschland und eines im Wald.

Survey of reptiles in Nechisar National Park, Southern Ethiopia
Samy A. Saber, Fikirte Gebresenbet, Afework Bekele, Eman N. Salama
Russian Journal of Herpetology 31(5): 291-301
DOI: 10.30906/1026-2296-2024-31-5-293-301

Vortrag in Frankfurt über Futtertiere

Vortrag in Frankfurt über Futtertiere

Bucherscheinungen Vorträge

Zum Start ihrer Vortragsreihe 2025 hat die DGHT Stadtgruppe Frankfurt gleich zwei Vortragende für Freitag, den 17. Januar 2025 eingeladen. Quasi noch druckfrisch, da erst zum Ende des letzten Jahres im Natur und Tier-Verlag erschienen, wollen uns die beiden erfolgreichen Terrarianer Walter Wiest und Stefan Greff von ihren Buchprojekt und ihren effizienten Futtertierzuchten berichten. Hochwertige Futtertiere sind das A und O für die erfolgreiche Haltung und Nachzucht räuberischer Süßwasserfische, Amphibien, Reptilien, Wirbelloser, Kleinsäuger sowie insektenfressender Vögel. Abwechslung ist dabei für eine gesunde Ernährung essenziell. Sicherstellen lässt sich eine solche vielseitige Versorgung der gepflegten Tiere am besten, indem man wirbellose Futtertiere selbst vermehrt. Wie das ohne viel Aufwand gelingt und auch Spaß macht, beschreiben die langjährig erfahrenen Züchter in ihrem Praxis Ratgeber, welchen sie uns an diesem Abend vorstellen werden.

Stefan Greff & Walter Wiest Lebendfutter selber züchten
DGHT Stadtgruppe Frankfurt
Zooschule des Zoo Frankfurt
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt am Main
Vortragsbeginn 19.00 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr

Bild: Das neu erschienene Buch der beiden Autoren, NTV-Verlag

Vortrag in Hamburg über Madagaskars Chamäleons

Vortrag in Hamburg über Madagaskars Chamäleons

Reiseberichte Vorträge

Wenn das kein spannender und hochinteressanter Auftakt für das neue Vortragsjahr ist ist! Falk Eckhardt, langjähriges Mitglied der AG Chamäleons, zeigt am Freitag, den 10. Januar 2025 einen ausführlichen Vortrag über die Chamäleons Madagaskars.

Wohl kaum eine andere Echsenfamilie dürfte so bekannt sein wie die Chamäleons. Das liegt vor allem an ihren vielen Besonderheiten, wie den voneinander unabhängig beweglichen Augen, dem schnellen Farbwechsel, der Schleuderzunge, den zangenähnlich umgeformten Füßen und dem Greifschwanz. Madagaskar gilt als das Zentrum der Artenvielfalt dieser Familie. Beinahe die Hälfte aller Chamäleonarten, darunter auch die weltweit kleinste und größte Art, leben auf dieser Insel. Aktuell gibt es ca. 100 Arten auf Madagaskar, die sich auf vier Gattungen aufteilen. Vertreter der beiden ursprünglichen Gattungen Brookesia und Palleon sind überwiegend klein, bräunlich und halten sich meist in Bodennähe auf. Ihre Fähigkeit zum Farbwechsel ist begrenzt und ihr Schwanz eher kurz. Die beiden weiteren Gattungen Calumma und Furcifer hingegen zeigen alle klassischen Merkmale des „typischen“ Chamäleons.

In seinem Vortrag wird Falk auf die Verbreitung und Lebensweise der madagassischen Chamäleons eingehen. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf die Kurzlebigkeit einiger Arten gerichtet, mit der sich Falk auch beruflich längerfristig beschäftigt hat. Aber auch die Bedeutung der Chamäleons in der madagassischen Kultur wird thematisiert. Das klingt wahrlich nach einem wunderbaren Chamäleon-Abend!

Falk Eckhardt Chamäleons Madagaskars
DGHT Landesverband Hamburg
Vereinsstätte „Am Sportplatzring“
Sportplatzring 47
22527 Hamburg
Vortragsbeginn 20.00 Uhr

Foto: Furcifer labordi Weibchen, fotografiert vom Referenten

Woran sterben Chamäleons in Zoos?

Woran sterben Chamäleons in Zoos?

Tiermedizin Wissenschaft

Wissenschaftler der Veterinärmedizinischen Universität Montréal (Frankreich) haben kürzlich die Todesursachen bei in Zoos gehaltenen Chamäleons zwischen 2011 und 2022 untersucht. Über das Zoological Information Management System (ZIMS) wurden Zoos gesucht, die aktuell Chamäleons halten oder seit 2011 hielten. Fragebögen wurden an insgesamt 245 Zoos verschickt. In den Fragebögen wurde die Zahl, Art und Geschlecht gehaltener Chamäleons abgefragt, außerdem ausgesuchte Haltungsbedingungen (kühlste und wärmste Temperaturen, Luftfeuchtigkeit, Fütterung) und Sektionsergebnisse.

Rund 1000 Chamäleons 36 verschiedener Arten werden derzeit in Zoos weltweit gehalten. 65 der befragten Zoos nahmen an der Studie teil, wovon immerhin 48 regelmäßig Sektionen an Chamäleons durchführten. Jedoch konnten nur 29 der teilnehmenden Zoos Sektionsergebnisse vorlegen. Insgesamt wurden 412 Pathologiebefunde von 14 verschiedenen Chamäleonarten ausgewertet. Unter den gehaltenen Arten waren Brookesia stumpffi, Brookesia superciliaris, Chamäleons des Genus Brookesia ohne Artangabe, Calumma parsonii, Chamaeleo calyptratus, Chamaeleo chamaeleon, Furcifer lateralis, Furcifer oustaleti, Furcifer pardalis, Rieppeleon brevicaudatus, Trioceros melleri, Trioceros montium und Trioceros quadricornis. Am häufigsten wurden Pantherchamäleons gehalten (226 Tiere).

Die statistische Auswertung ergab, dass mit 46,8% die meisten Chamäleons in den teilnehmenden Zoos an infektiösen Erkrankungen starben. Zu den infektiösen Erkrankungen wurden dabei Septikämien, aber auch Entzündungen von Maulhöhle, Lunge, Leber und Nieren sowie Darm gezählt. Fast 20% der infektiösen Erkrankungen fielen auf den Bereich der Maulhöhle. Bei den Bakterien kamen Enterococcus und Pseudomonas am häufigsten vor. Bei den Pilzen waren Nannizziopsis einschließlich CANV, Fusarium und Metarhizium vertreten. Gut ein Drittel der Sektionsberichte gab zusätzlich Parasitosen an, wobei diese sowohl als Todesursache als auch als Zufallsbefund vorkamen. Kokzidien und Trematoden sowie diverse Nematoden waren hier oft vorhanden. Als zweithäufigste Todesursache in den teilnehmenden Zoos wurden mit 11,4% nichtinfektiöse Nierenerkrankungen angegeben. Nur knapp dahinter rangierten mit 10,7% der Fälle Erkrankungen des Reproduktionstraktes, darunter Legenot und Eidottercoelomitis.

Entgegen der ersten Annahme der Autoren zeigte sich kein Zusammenhang zwischen den abgefragten Haltungsparametern im Terrarium und dem Vorkommen von Nierenerkrankungen. Grundlegend gab es eine Tendenz zu vermehrten Nierenerkrankungen in Ländern, in denen die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit generell niedriger lag.

Evaluation of mortality causes and prevalence of renal lesions in zoo-housed chameleons: 2011-2022
Amélie Aduriz, Isabelle Lanthier, Stéphane Lair, Claire Vergnau-Grosset
Journal of Zoo and Wildlife Medicine 55(2), 2024
DOI: 10.1638/2023-0023

Foto: Pantherchamäleon auf Madagaskar, fotografiert von Alex Negro

Interessenten für Nachzuchtprojekt mit Chamaeleo calyptratus calcarifer gesucht

Interessenten für Nachzuchtprojekt mit Chamaeleo calyptratus calcarifer gesucht

Abzugeben Projekte
Die größere Unterart des Jemenchamäleons, Chamaeleo calyptratus calcarifer, aus der Tihama auf der arabischen Halbinsel hat in den letzten Jahren eher wenig Beachtung in der Terraristik erhalten. So wundert es nicht, dass Notizen zu dieser Unterart in der aktuellen Literatur nicht besonders häufig sind und es auch an Haltungs- und Nachzuchtberichten mangelt. Sophie Obermaier, Mitglied der AG Chamäleons aus Berlin, möchte das gerne ändern und die Art langfristig nachzüchten. Sie selbst hat einige adulte Tiere der Art und bereits über 50 Eier, die derzeit inkubiert werden. Wer Erfahrungen mit der Unterart gemacht hat, sich selbst gerne mit der Haltung einiger Tiere beteiligen oder Jungtiere für wissenschaftliche Arbeiten übernehmen möchte, ist herzlich eingeladen, sich per Mail bei Sophie unter chartar.0702@gmail.com zu melden.
Vorträge gesucht!

Vorträge gesucht!

AG Interna

Unser Tagungsprogramm für 2025 ist noch nicht gefüllt! Deshalb brauchen wir eure Mithilfe: Wir suchen Chamäleonhalter oder Reisebegeisterte, die uns im schönen Boppard am Rhein nächstes Jahr etwas über ihre Chamäleonerfahrungen berichten möchten. Ob ihr kürzlich in Malta, Uganda oder Portugal Chamäleons gefunden habt – wir wollen es wissen! Oder ihr habt seit einigen Jahren eine Chamäleonart und zum ersten Mal Nachzuchten gehabt? Ein Haltungsbericht würde uns sehr interessieren! Selbst Futtertiere oder Terrarientechnik bieten einiges an thematischer Auswahl – wer traut sich?

P.S.: Auch „Erstvortragende“ sind bei uns gerne gesehen! ;)

 

Foto: Furcifer oustaleti auf Madagaskar, fotografiert von Sharp Photography, sharpphotography.co.uk, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International

Das Europäische Chamäleon in Belezma (Algerien)

Das Europäische Chamäleon in Belezma (Algerien)

Verbreitung Wissenschaft

Das Belezma Biosphärenreservat wurde erst 2015 gegründet und liegt in der Provinz Batna im Norden Algeriens. Es überspannt eine Fläche von 262 km² in den Belezmabergen und liegt auf Höhen zwischen 915 und 2136 m üNN. Das Gelände besteht aus mediterranen Zedern-, Pinien- und Eichenwäldern, typischen Buschlandschaften (sogenannter Macchia), Klippen und nur saisonal vorhandenen Wasserläufen (sogennanten Oueds); etwa 53 km² bestehen aus Zedernwald. Bisher gab es von dort nur vereinzelte Veröffentlichungen zur Herpetofauna.  Eine aktuelle Übersichtsstudie zu dort vorkommenden Amphibien und Reptilien wurde nun von Biologen der Universität Batna erarbeitet.

Macchia im Belezma Biosphärenreservat

Die Tiere wurden ausschließlich mit dem bloßen Auge gesucht. Dabei liefen verschiedene Personen sowohl tagsüber als auch nachts unsystematisch Transekte ab, insgesamt 500 Stunden lang an 28 Orten innerhalb des Reservats. Die gefundenen Tiere wurden entweder direkt identifiziert oder fotografiert und wieder freigelassen.

Insgesamt konnten 23 Amphibien- und Reptilienarten gefunden und identifiziert werden. Chamaeleo chamaeleon wurde erstmals in Belezma nachgewiesen. Die Chamäleons wurden auf rund 1040 m in der charakteristischen Macchia sowie auf 1280 m in offenem Gelände gefunden. Die Macchia in Belezma besteht vorwiegend aus Eichen- und Olivenbäumen sowie Mastixsträuchern und phönizischem Wacholder.

Herpetofauna of Belezma Biosphere Reserve, province of Batna, northeastern Algeria
Messaoud Saoudi, Mohamed Bensaci, Abdeldjabar Necer, Houria Baazi, Zohra Nemili, Farouk Khelfaoui
African Journal of Biological Sciences 6 (15), 2024
DOI: 10.48047/AFJBS.6.15.2024.10672-10700

Co-Sleeping bei Chamaeleo zeylanicus (Indien)

Co-Sleeping bei Chamaeleo zeylanicus (Indien)

Beobachtungen

Eine kleine Veröffentlichung beschäftigte sich kürzlich sich mit Beobachtungen an Chamäleons in Indien. Vier Forscher waren im Bundesstaat Karnataka in Indien unterwegs und beobachteten dabei immer wieder Chamäleons in der Nacht. Gut 20 Mal seien es einzeln schlafende Tiere gewesen. Zwei Beobachtungen jedoch hoben sich von den anderen ab.

Im Juli 2021 beobachteten sie in Narasimha Betta zwei Chamaeleo zeylanicus, die weniger als fünf Zentimeter nebeneinander auf dem gleichen Ast schliefen. Ein ähnliches Bild bot sich ihnen wenig später im Juli des gleichen Jahres in Devarayana Durga, 53 km entfernt von der ersten Beobachtung. Die Chamäleons befanden sich jeweils in gut bewachsenem hügeligen Buschland, das von Gestein durchzogen war.

Leider konnten die Autoren die Geschlechter der Tiere nicht bestimmen. Da die Beobachtungen beide während des Monsuns, der Fortpflanzungssaison des Indischen Chamäleons, gemacht wurden, gehen sie von Mate Guarding aus. Dabei „bewacht“ ein Männchen ein begattetes Weibchen über mehrere Tage, um seinen Fortpflanzungserfolg zu erhöhen.

Co-Sleeping in the Indian Chameleon Chamaeleo zeylanicus Laurenti, 1768
Nitya P. Mohanty, Krishna Murthy, B.R. Ansil, Ashwin Viswanathan
Herpetology Notes 2024, 17: 679-681.
DOI: nicht vorhanden

Foto: Schlafendes Chamaeleo zeylanicus, fotografiert von Dr. Raju Kasambe, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International

Zwergchamäleons in Südafrika in städtischer Umgebung größer als in der Natur

Zwergchamäleons in Südafrika in städtischer Umgebung größer als in der Natur

Wissenschaft

Zwergchamäleons der Gattung Bradypodion aus Südafrika sind seit Längerem dafür bekannt, sich sehr gut auch an städtische Lebensräume anzupassen. Zwei Wissenschaftler Aus Kapstadt und Johannesburg haben nun untersucht, wie sich verschiedene Populationen in Körpergröße, -gewicht und Body Condition Score voneinander innerhalb städtischer und natürlicher Umgebungen unterscheiden.

Untersucht wurden innerhalb eines Zeitraums von vier Jahren insgesamt 1107 Individuen von fünf verschiedenen Zwergchamäleon-Arten. Dazu wurden Bradypodion damaranum in George (Westkap), Bradypodion melanocephalum in Durban (KwaZulu-Natal), Bradypodion setaroi in St. Lucia (KwaZulu-Natal), Bradypodion thamnobates in Howick (KwaZulu-Natal) und Bradypodion ventrale in Jeffrey’s Bay (Ostkap) and jeweils drei bis acht Standorten nachts gesucht. Als “natürlicher Standort” wurden Waldfragmente, Grassavannen oder Küstenbuschland in weniger als 15 km Entfernung vom Zentrum der nächsten Stadt eingestuft. Als „städtisch“ wurde alle Standorte eingestuft, die innerhalb einer Stadt lagen und aus sowohl eingeschleppter als auch einheimischer, von Menschenhand regelmäßig zurückgeschnittener Flora bestanden (Gärten, öffentliche Parks und Grünflächen, Straßenränder). Die gefundenen Zwergchamäleons wurden vermessen, gewogen, geschlechtsbestimmt und mit einem Filzstift markiert, um doppelte Messungen an gleichen Tieren zu vermeiden. Offensichtich trächtige Weibchen wurden nicht vermessen.

Bei der statistischen Auswertung und Vergleichen fiel auf, dass die Chamäleons an natürlichen Standorten im Durchschnitt stets kleiner und leichter waren als die Populationen der gleichen Arten an städtischen Standorten. Signifikant größer und schwerer in der Stadt waren bei Bradypodion damaranum beide Geschlechter, bei Bradypodion melanocephalum, ventrale und setaroi die Männchen und bei Bradypodion thamnobates die Weibchen. Der Body Condition Score war in Stadtgebieten bei beiden Geschlechtern von Bradypodion damaranum und setaroi sowie Männchen von Bradypodion melanocephalum höher als bei den Chamäleons an Naturstandorten. Bei Bradypodion ventrale und thamnobates zeigten sich keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Populationen im Body Condition Score.

Forschung, wie es genau zu diesen spannenden Unterschieden kommt, steht noch aus.

Big cities, big bodies: urbanisation correlates with large body sizes and enhanced body condition in African dwarf chameleons (Genus: Bradypodion)
Jody M. Barends, Krystal A. Tolley
African Zoology 2024, 59(3)
DOI: 10.1080/15627020.2024.2402256

Foto: Bradypodion melanocephalum, fotografiert von suncana, Lizenz Creative Commons Attribution 4.0 International