Schon länger weiß man, dass es sich bei Calumma gallus aus dem Osten Madagaskars eher nicht nur um eine Art handelt, sondern um einen ganzen Art-Komplex. Wissenschaftler haben sich nun näher mit dem Komplex beschäftigt und neue genetische Untersuchungen veranlasst – und dabei einige Arten völlig über den Haufen geworfen.
Die Kurzfassung:
Das, was man bisher für Calumma nasutum aus Andasibe, Anosibe An’Ala und Tarzanville hielt, heißt jetzt Calumma hofreiteri. Die Weibchen sind nach wie vor nicht sicher von Calumma emelinae zu unterscheiden. Das „echte“ Calumma nasutum kommt in Regenwäldern nahe Ranomafana und Mananjary vor. Die Männchen von Calumma nasutum tragen einen deutlich größeren Nasenfortsatz, der häufig gelb gefärbt ist während die Weibchen nur eine rote Stupsnase haben. Calumma nasutum gehört übrigens zum gallus-Komplex.
Das, was man bisher für Calumma gallus hielt und im Schutzgebiet Vohimana und Umgebung vorkommt, heißt nun Calumma pinocchio. Das „echte“ Calumma gallus kommt in einem Waldfragment nahe Tarzanville, in Tsinjoarivo und mehreren kleinen Gebieten nahe Toamasina an der Ostküste Madagaskars vor. Sein Nasenfortsatz ist oben gezahnt, während der Nasenfortsatz von Calumma pinocchio glatt ist.
Towards a revision of the Malagasy chameleons of the Calumma gallus complex: Redefinition of Calumma nasutum based on a museomics approach and descriptions of two new species
Frank Glaw, Stefanie Agne, David Prötzel, Philip-Sebastian Gehring, Jörn Köhler, Michaela Preick, Fanomezana M. Ratsoavina, Nicolas Straube, Katharina Wollenberg Valero, Angelica Crottini, Miguel Vences
Salamandra 61(4): 442-466, 2025.
DOI: nicht verfügbar
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Foto: aus der oben genannten Veröffentlichung, Calumma nasutum
